Ich habe es nicht so übertrieben mit Aufräumen. Wirklich nicht. Schließlich lebe ich, wo ich wohne, Und das darf man auch sehen.
Aber meine Tochter ist wie eine Splitterbombe. Sie betritt das Haus, und alles liegt sofort voll mit Zeug von ihr. Das ist ein faszinierender Vorgang.
Ich habe schon häufig versucht, zu verfolgen, wie sie das macht. Wie sie in Sekundenbruchteilen sieben Paar Schuhe vor den großen Spiegel im Flur kriegt. Oder zehn verschiedene Pullover neben die acht Zeitungen auf’s Parkett vor’m Sofa im Esszimmer. Obendrauf ein leeres Jogurttöpfchen. Himbeergeschmack. Nicht zum umrühren. Und einige Ferrero Küsschen Papiere.
Sie setzt sich irgendwo hin, und schon liegt alles voll. Mit Zeitungen, Nagellackfläschchen, Bonbons, Handykabel, CD’s, Kinoprogramm und Schulheften …
Ich glaube, sie trägt die Sachen auch nicht dorthin, sie apparieren einfach, wie Harry Potter. Oder werden gebeamt. Von Harry Kim aus der Voyager. Weil meine Tochter vorher kurz dort war, und da jetzt niemand mehr Platz hat.
Es ist ein wirkliches Mysterium. Ein Weltwunder. Das Achte dann …
Hin und wieder denke ich, sie schnippt vielleicht auch nur mit den Fingern, und alles rührt sich einmal um.
Einen klaren Vorteil hat das Ganze. Man weiss immer, wo sie gerade ist. Ich folgt einfach nur dem Chaos. Irgendwo mitten drin werde ich ganz sicher fündig.
Komme ich ins Bad und sehe zwei Duschlaken in der Wanne, zwei davor auf der Erde und zwei über der Heizung und zwei Flaschen Shampoo sowie mehrere Flaschen mit Mittelchen gegen Haarbruch, Haarstress, Haaralterung, gegen Locken und gegen Spliss über dem Waschbecken auf der Ablage stehen, dazu einen Ladyshave mit Ersatzklingen daneben im Waschecken, drumherum verteilt eine Pinzette, den Fön, das Glätteisen und den drei mal vier Meter Korb mit Make up Artikeln – dann weiss ich, mein Kind geht heute abend aus.
Aber das Ergebnis kann sich immer mehr als sehen lassen!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen