Die Beiden wohnen nicht in meiner direkten Nähe, deswegen mailen und telefonieren wir, um zu kommunizieren. Täglich, damit man immer alles weiss (und zu allem was sagen kann).
So wie jetzt. Denn es gibt ein neues Foto von mir, das ich für einen bestimmten Zweck bei meiner Arbeit nutzen will. Beide bekommen es. Beide haben was dazu zu sagen. Okay, ja, das ist jetzt nichts besonderes, denn sie haben immer und zu allem was zu sagen.
Was die Sache wirklich spannend macht, ist die Tatsache, dass sie dasselbe meinen und es vollkommen anders abliefern. "Meine Fresse, siehst du Scheisse aus auf dem Foto", kommt aus dem weiblichen Lager. "Süße, ich wollte dir mal die Geschichte von der Entstehung der Fotografie und, dass man nicht alles glauben darf, was man sieht, erzählen", ist die Mannfreund-Variante. Sagen will auch er mir, dass auf diesem Foto nichtmal mehr meine RollatorPuckBrille gestört hätte.
"Du willst doch nicht wirklich aussehen wie eine frustrierte alte Krampfhenne, oder?" kann auch sein "Die Darstellungsweise in der Porträtfotografie ist vielschichtig. Und nicht jede Form sollte man wählen".
Oder "Jesusmariaundjosef, Ullaken, was haste denn dem Fotografen getan?" ist sinngleich mit "Es kommt natürlich auch immer auf die Fähigkeit des Fotografen an, einen guten Moment abzupassen!"
"Und was haste Schreckliches da am Mundwinkel? Herpes im Endstadium?" wäre "Soll ich mal ein bisschen was machen an dem Bild?"
"Wann lässt du dir denn wieder die Haare färben? Zwei Meter Ansatz reichen doch jetzt echt, oder?" steht im Vergleich zu "Ich kann es dir auch ein bisschen zurechtschneiden!" (Also das Foto und somit den Kopf ja irgendwie auch).
Und dann der Todesstoss "Wenn du das nimmst, hast du echt nicht mehr alle Sorten im Besteck". Das Mannfreund Gegenstück "Mach es dunkler und vielleicht in schwarz/weiss." tröstet mich dann auch nicht wirklich.
Ich liebe die Beiden!!! Uneingeschränkt.
Und ich habe das Foto nicht genommen!
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